In schlichten Worten und Bildern erzählt Wolf Erlbruch in diesem kleinen Büchlein für Groß & Klein vom Leben, Sterben und der Versöhnung mit dem Tod.
Vielen ist sein Kinderbuch „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hatte“ bekannt, mit dessen Illustration Wolf Erlbruch berühmt wurde. Aber auch große Themen wie die Schöpfungsgeschichte („Am Anfang“) oder den Sinn des Lebens („Die große Frage“) brachte er uns kunstvoll und augenzwinkernd nah. Im Dezember 2022 hat der Illustrator und Kinderbuchautor im Alter von 74 Jahren seine letzte Reise angetreten (1948-2022). In „Ente, Tod und Tulpe“ (2007 erschienen im Verlag Antje Kunstmann) hat er sich auf einfühlsame Weise mit dem Tod auseinandergesetzt:
Die Ente hat schon länger das Gefühl, dass jemand hinter ihr herschleicht. Es ist der Tod, der sie eigentlich schon immer begleitet: „Schön, dass du mich endlich bemerkst.“
Die Ente erschrickt – wer sollte ihr das verübeln? Doch der Tod sieht eigentlich nett aus und so freundet sie sich mit ihm an. Auch beim letzten Gründeln und ersten Baumklettern ist er an ihrer Seite, ruhig und geduldig; bis zum Ende.
Es sei ihm in dem Buch darum gegangen, zu zeigen, dass der Tod auch sehr sanft und charmant, fast zärtlich sein kann, sagte Wolf Erlbruch in einem Interview 2017. Aber unerbittlich, unausweichlich sei er auf jeden Fall. – Beides wird in seinem Buch spürbar. Auch durch die feine Charakterisierung. (Seht euch nur diese exakte Körpersprache und Mimik der Figuren an! Ich liebs.)
Auf die Interviewfrage, als welches Tier er wiedergeboren werden möchte (in seinen Büchern kommen schließlich vielerlei Tiere vor), antwortete Wolf Erlbruch: „Die Dronte aus ‚Alice im Wunderland‘, die könnte mich reizen!“